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Anleitung zur Bilddateisicherung

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Bildtransfer

Ich empfehle dringend kein einziges Original-Bild zur Ansicht in einem Bildbrowser zu öffnen, bevor nicht der Schritt 1. Sicherung abgeschlossen ist.

 

Den Digicams liegt in aller Regel ein Bildbetrachtungs- und Archivierungsprogramm und eine Software für den Bilddatentransfer bei - natürlich auch ein (USB-)Kabel, um die Kamera direkt mit dem Rechner verbinden zu können.

Ich rate dringend davon ab, die Bilddaten standardmäßig per Kameradirektverbindung auf den Computer zu überspielen; wenn es aber unvermeidbar ist, dann sollte man die Kamera entweder mit frisch und vollständig geladenen Akkus oder direkt über ein Netzteil mit Strom versorgen.

Bricht die Stromversorgung während der Datenübertragung zusammen, dann kann es zu irreversiblen Schäden an den Bilddateien auf dem Chip und auf dem Computer kommen. Im ungünstigsten Fall lässt sicher Chip nach ein solchem Problem nicht mehr formatieren.

 

Bilddaten sollten immer auf dem kürzesten Weg auf die Festplatte des Computers transportiert werden, und zwar mit einer

Adapterkarte für den PCMCIA-Slot (Laptop) oder mit einem

USB-Adapterstick vom Typ MobilMate (SanDisk) (alle Computer)

Direktes Brennen der Bilddaten vom Speicherchip via Adapter oder USB auf eine CD-ROM ist möglich, aber nur zum empfehlen, wenn der Speicherchip auf eine hohe Lesegeschwindigkeit optimiert ist; das ist bei älteren und preiswerten Speicherkarten regelhaft nicht der Fall, so dass es bei diesem Manöver durch buffer underflow oder overrun zu Datenverlusten kommen kann. Mit Nero Burn Express habe ich bisher keine Probleme bei der Datensicherung auf diesem Wege beobachtet.

 

Nachdem die wertvollen Bilddaten das erste Mal gesichert sind, muss jeder für sich entscheiden, wie viel weiteren Sicherheitsaufwand er nachfolgend betreiben möchte. Ich empfehle eine nachhaltige Datensicherung am Ende eines jeden Arbeitsschrittes und zwar auf nachträglich nicht mehr veränderbaren Datenträgern (ROMs).

 

Sicherungen nach folgenden Arbeitsschritten sind empfehlenswert

Bilddatengewinnung - am Ende des Fototages (BAO)

Bilddatenvorbereitung - nach Umbenennen, Konvertierung, Lagekorrektur, Bildauswahl (BAO)

Bilddatenbearbeitung - EBV ohne dass der Bildinhalt verändert wird (BAB)

Bilddatenverfremdung - künstlerische Bearbeitung (BAK)

Für die neuen Dateien wird ein eigenes, leeres Verzeichnis angelegt und zwar in Anlehnung an die DCMI-Standards (Dublin Core Metadata Initiative):

Bearbeitungsstand_date_location

Beispiel: BAO_20050718_CH_ZH_Seepark - Originalfotos vom 18. Juli 2005 aus dem Seepark in Zürich in der Schweiz. Die Originale kommen in die Root dieses Verzeichnis. Eine Datenträgernummer wird nur vergeben, wenn erwartungsgemäß mehr als ein Datenträger für die Grundsicherung erforderlich ist.

 

Der Abschnitt 050718_CH_ZH_Seepark_ ist dann auch der Deskriptor für jedes einzelne Bild aus dieser Serie.

Innerhalb dieses Verzeichnisses werden zwei Unterverzeichnisse angelegt, nämlich eines für die archivarisch vorbereiteten JPGs mit der Endung _JPG und eines für die nach TIF konvertierten Bilder mit der Endung _TIF.

 

Jedes Datum und jede Location kommt in ein eigenes Verzeichnis, dadurch lassen sich die Bilder schnell wiederfinden, ohne dass man dafür eine Archivsoftware benötigt oder auf den Exif-Datensatz zugreifen muss.

 

Bevor die Originalfotos vom Speicherchip gelöscht werden sollten das Chip-Verzeichnis mit einer Prüfsumme gegen das Festplattenverzeichnis abgeglichen werden. Nur so ist sicher gestellt, dass kein beim Überspielen beschädigtes Foto übersehen wird.

 

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Umbenennen

Bevorzugtes Programm: WinFR - die Bilddateien werden bei diesem Schritt nicht zur Einzel- oder Vorschauansicht geöffnet

 

Typischer Weise befinden sich die Fotos der Digicam auf dem Speicherchip in einem Unterordner mit dem Namen DCIM (DigitalCamera Images). Es empfiehlt sich, im Setup die Bildnummerierung von "fortlaufend" auf "Datum" umzustellen ... denn wenn man den Chip über mehrere Tage benutzt, dann werden die Fotos zumindest nach Tagen getrennt in verschiedenen Unterordnern abgelegt.

 

Am Beginn jedes Fototages und nach jedem Akku-Wechsel sollte man kontrollieren, dass Datum und Uhrzeit korrekt eingestellt sind ... die nachträgliche Änderung des Datums über die EXIF-Daten fordert einen zusätzlichen Bearbeitungsschritt; die nachträgliche Rekonstruktion der Aufnahme Uhrzeit ist nahezu unmöglich.

 

Die Kamera benennt die Einzelbilder in aller Regel mit dem Namenskürzel PIC oder IMG und dann mit einer fortlaufenden Nummer.

 

Ich benenne die Fotos - wie oben schon erläutert - nach dem Schema:

date_location_imagenumber.fileformat

Datumsformat: YYMMDD (ohne Trennzeichen und ohne Leerzeichen)

Loacation: LandesKfzKürzel_LocationKfzKürzel

Bildnummer: #### (vierstellig mit führenden Nullen)

Bildformat: jpg, tif, raw

 

Ausgehend vom o.g. Verzeichnis-Beispiel BAO_20050718_CH_ZH_Seepark ergibt sich für die Einzelbilder dann die Bezeichnung 050718_CH_ZH_Seepark_0001.jpg bis 050718_CH_ZH_Seepark_0238.jpg

 

Bei Aufnahmen in Deutschland verzichte ich auf die Landeskennung, das ist zwar nicht konsequent, aber für mein Fotografierverhalten völlig ausreichend.

Das Datum wird schon bei diesem Schritt in eine in sich konsistente Zahl umgewandelt, die unproblematisch sortierfähig ist und beim Reimport in eine Tabelle nicht mit Datumsprozeduren verändert wird.

 

Der Vorteil dieses Bildnamen-Systems besteht darin, dass sich die Fotos, selbst wenn sie aus vielen Archiven zusammengeführt werden, in einem Sammelordner

  • immer chronologisch und dann alphabetisch nach Locations sortieren

  • über Teile des Dateinamens nach Daten und Locations bereits mit dem Windows-Explorer gesucht werden können, ohne Archivprogramme zu benötigen oder auf EXIF-Daten zugreifen zu müssen.

Der Nachteil besteht darin, dass man mit relativ langen Dateinamen hantiert - andererseits entfällt dadurch die Notwendigkeit, einfache Bildnummern über eine Datenbank mit Bildinhalten verbinden zu müssen.

 

Das Umbenennen der Bilddateien erledige ich als Stapelprozess mit WinFR mit der Funktion "Nummerierung ändern"

 

IMG oder PIC wird konstanten Bezeichnungsteil date_location_, z.B. 050718_CH_ZH_Seepark_ (bitte den letzten Unterstrich nicht vergessen, damit der Textanteil sauber von der Nummerierung getrennt bleibt).

WinFR erkennt die vorgegebene Nummerierung, die ursprünglich hinter IMG oder PIC steht, und schlägt sie automatisch zur Übernahme vor. Hier muss für jedes Verzeichnis der Zähler neu definiert werden:

  • erkannte Nummerierung: angehängt

  • Startwert: 1

  • Schrittweite: 1

  • Auffüllen ... : 4

  • Nummerierung: anhängen

  • Dateiname ersetzen durch: siehe oben ... z.B. 050718_CH_ZH_Seepark_

So wird z.B. aus IMG022 ... 050718_CH_ZH_Seepark_0001.

 

Nach dem Umbenennen werden alle JPGs aus der Root in das JPG-Unterverzeichnis verschoben, das jetzt als Quellverzeichnis für die Konvertierung nach TIF benutzt wird, während als Ziel für die Konvertierung das TIF-Verzeichnis dient.

 

Ich bevorzuge die lange Notation deshalb, weil ich dann die wichtigsten Bildinformationen immer zur Verfügung habe, selbst wenn der EXIF-Datensatz beim Konvertieren auf TIF verloren geht.

 

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JPG zu TIFF

Bevorzugtes Programm: IrfanView - die Bilddateien werden bei diesem Schritt nicht zur Einzel- oder Vorschauansicht geöffnet

 

Die Dateien werden aus dem JPG-Verzeichnis eingelesen, ungeöffnet mit höchster Qualität zu TIFFs konvertiert und im gleichen Schritt im Ordner _TIFF abgelegt ... bei diesem Vorgang muss in einigen Programmen die Option "Kopien erstellen" gewählt werden bzw. aktiv bleiben, sonst werden ursprünglichen JPGs ersetzt.

Wenn die Kopien versehentlich im Quellverzeichnis _JPG abgelegt wurden, dann müssen sie nach dem Konvertieren von Hand nach _TIFF verschoben werden.

 

TIFF-Dateien sind im Schnitt 10 bis 16-fach größer als die ursprünglichen JPG-Dateien, wenn im lossless LZW-Verfahren konvertiert wird. Wenn ohne Kompression konvertiert wird, dann kann die Dateigröße auf das 25-fache der JPG-Größe ansteigen ... siehe unten

Nach diesem Schritt wird das Verzeichnis _JPG geschlossen und mit Schreibschutz versehen.

 

Für das Konvertieren benutze ich regelhaft IrfanView. Man kann damit zwar auch im gleichen Batch-Prozess die Dateien umbenennen, aber mir gefallen die Umbenenn-Möglichkeiten bei WinFR besser.

Bei IrfanView gilt es für das reine Konvertieren folgendes zu beachten

1. Quellverzeichnis wählen: _JPG-Verzeichnis

2. Auswahlbutton: alle hinzufügen

3. Zielverzeichnis wählen:  _TIFF-Verzeichnis.

4. "Arbeite als ..." auf "Batch-Konvertierung" setzen

5. Kästchen "Spezialoptionen verwenden":  leer lassen bzw. vorhandenes Häkchen entfernen

6. Zielformat: "TIF"

7. Button "Optionen": "LZW" wählen

7. "Start" drücken und auf Fehler- und Warnhinweise achten, die am Ende des Batchprozesses eingeblendet werden

8. Ergebnis im Dateibrowser kontrollieren

- alle JGPs noch im Quellverzeichnis?

- alle TIFs in gleicher Anzahl im Zielverzeichnis?

Bei allen Konvertierungen von JPG nach TIFF gehen die originären EXIF- und später hinzugefügte IPTC-Daten verloren! Das ist kein Problem von IrfanView, sondern ein generelles Problem beim Interpretieren des Bilddatei-Headers.

 

Bei einigen Bildbrowsern, die von den Kameraherstellern mit der Kamera ausgeliefert werden, hat es den Anschein, dass ein EXIF-behafteter TIFF-Datensatz erzeugt wird ... tatsächlich wird aber dem TIFF-Bild nur ein JPG-Thumbnail zugeordnet, in dem der EXIF-Datensatz transportiert wird.

 

Aber auch für dieses Problem gibt es Abhilfe, bis sich ein erweiterter TIFF-Standard für das Handling von EXIF-Daten durchgesetzt hat.

Mit den Programmen Exifer oder XnView kann man sehr komfortabel den gesamten EXIF- und IPTC-Datensatz oder aber auch nur individuell ausgewählte Teile daraus extrahieren.

  • Exifer bietet für die Datenübernahme die Zwischenablage, das CSV- und ein eigenes Text-Format an; in keinem der drei Übergabeformate kann man auf die Trennzeichen zwischen den einzelnen Tags Einfluss nehmen ... das erfordert für die weitere Verwendung, z.B. als Tabelle, einige Nacharbeiten mit der Ersetzen-Funktion im Text-Editor, damit aus den Bandwurmzeilen tabellierbare Informationsfolgen werden.

  • Exif Viewer 2 ermöglicht den differenzierten Export der Metadaten in den Formaten TXT, CSV und als kombinierte TXT- und Exel-Importdatei (in der allerdings leider mit einem Laufzeitfehler behaftet); auch hier ist die Nachbearbeitung nötig um echte Tabellen zu erhalten.

  • XnView bietet für EXIF- und IPTC_Daten getrennt den Export als TXT-, CSV- oder XML-Datei an. Die Funktion findet sich im Hauptmenü unter "Bearbeiten" an der Option "Metadaten".

  • FixFoto bietet eine "undurchsichtige", aber sehr pfiffige Lösung an, und wer sich im weiteren Verlauf meiner Empfehlung für FixFoto anschließen mag, der ist damit bestens bedient.

  • Das Programm erfasst in einem Stapelprozess und mit einem einzigen Tastendruck für jedes Bild die EXIF-Daten und legt sie in getrennten BIN-Dateien unter dem Namen der Bilddatei im Quellverzeichnis ab. Solange man den Dateinamen nicht ändert, dann werden diese Daten wieder exakt dem entsprechenden Bild zugeordnet, wenn man es zunächst z.B. nach TIF konvertiert und nach der Bearbeitung wieder zum JPG-Format zurück konvertiert. Eleganter und einfacher kann das Problem nicht lösen!

Zum Speicherbedarf bei der TIF-Konvertierung ein praktisches Beispiel für ein Verzeichnis mit 7 JPG-Dateien

JPG-Quell-Verzeichnis: 357 KB:

TIF ohne Komprimierung: 8,52 MB - ca. x 24

TIF mit LZW-Algorithmus: 6,25 MB - ca. x 17,5

TIF mit ZIP-Algorithmus: 6,25 MB - ca. x 17,5

TIF mit Packed-Alogrithmus: 7,35 MB - ca. x 20,5

Es empfiehlt sich deshalb - weil auf jeden Fall verlustlos - die TIF-Konvertierung mit dem LZW-Algorithmus zu verwenden.

 

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1. Sicherung

Jetzt werden die Verzeichnisse _JPG und _TIF ROM-Datenträger (DVD) gebrannt und entweder "on the fly" oder im Einzeldateivergleich auf Identität zwischen Quell- und Zielverzeichnis geprüft.

 

Wer es nun nicht mehr abwarten kann, der kann sich seine Bilder das erste Mal vom ROM-Datenträger aus betrachten, weil nun keine Bildverluste mehr durch Zurückspeichern nach dem Öffnen im Bildbrowser passieren können.

 

Wenn alles richtig gemacht wurde und alle Bildoriginale "in trockenen Tüchern" sind, können die Bilddateien vom Kamera-Speicherchip gelöscht werden; noch besser ist es, den Speicherchip direkt in der Digitalkamera neu zu formatieren - auch beim Formatierungsvorgang sollten frische Akkus in der Kamera sein, denn durch Stromverlust während des Formatierungsvorganges kann der Speicherchip ebenfalls unformatierbar werden.

Durch das Formatieren wird der Speicherplatz "im Stück" freigegeben, dadurch ist gewährleistet, dass der maximal verfügbare Speicherplatz bereit gestellt wird.

 

Für das weitere Vorgehen hängt es davon ab, für welche Zwecke man die Bilder weiter bearbeiten möchte. Ich empfehle, immer mit den TIFF-Kopien zu arbeiten und diese erst am Ende aller Bearbeitungsschritte einmalig als JPGs zurück zu speichern ... vor allem wenn man hochwertige Bildabzüge erstellen oder die Bilder an die Druckvorstufe übergeben möchte.

Wer geringe bis mäßige Bildverluste hinnehmen kann, weil er die Bilder per eMail verschicken oder als Web-Galerie ins Netz stellen möchte, der kann sicherlich auch guten Gewissens mit den etwas handlicheren JPG-Dateien weiter arbeiten; das hat den zusätzlichen Vorteil, dass die originären Exif-Daten, deren Meta-Tags von den meisten Galerie-Programmen ausgewertet werden, direkt zur Verfügung stehen.

 

Wer genügend Platz auf der Festplatte hat, der kann die Quellverzeichnisse belassen und direkt hieraus weiter arbeiten; andernfalls werden die Verzeichnisse ebenfalls gelöscht; dann überspielt man die Daten zur Bearbeitung zu einem späteren Zeitpunkt vom ROM-Datenträger wieder auf die Festplatte.

 

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Origin RAW- und TIFF-Bilder

Bei semiprofessionellen und professionellen Kameras besteht die Möglichkeit die Bilder entweder im RAW-Format (meistens in LZW-Kompression) oder im TIFF-Format zu speichern. In der Mehrzahl der Fälle muss man sich dann noch zusätzlich entscheiden, in welcher Qualität das parallel mitgeführte JPG-Bild gespeichert werden soll (niedrig, mittel, fein).

 

RAW bedeutet in diesem Zusammenhang, dass keinerlei interne Programmkorrekturen an den originären CCD-Chip-Daten vorgenommen werden - das erledigt man später manuell in der EBV ... und das wiederum setzt voraus, dass man über ein universelles oder kameraspezifisches RAW-Plugin bei seiner EBV verfügt um die Bilder anzeigen und bearbeiten zu können. RAW-Daten werden allenfalls nach dem LZW-Algorithmus komprimiert, aber sonst nicht verändert.

TIFF bedeutet in diesem Zusammenhang, dass die CCD-Chip-Informationen, nachdem sie den AD-Wandler durchlaufen haben, noch mit den kamera- und aufnahmespezifischen Korrektur- und Bearbeitungsalgorithmen kombiniert und dann als "optimierte" Bilder pixelweise, aber mit dem LZW-Algorithmus lossless komprimiert auf dem Bildspeicher-Chip abgelegt werden.

 

Wenn die Kamera also RAW-, TIFF- und JPG-Daten liefert, dann ändert sich natürlich auch die Sicherungstaktik, weil die Bilder ja schon in einer verlustlosen Speichervariante vorliegen und man nach dem Sichern jederzeit darauf zurück greifen kann.

In diesem Fall sichert man sowohl den RAW- als auch den TIFF-Datensatz auf einem ROM-Datenträger und arbeitet hernach mit dem JPG-Bildern weiter, soweit diese in ausreichender Qualität voreingestellt wurden.

 

In diesem Fall muss man die RAW-, TIFF- und JPG-Bilder lediglich in drei getrennten Vorgängen nach dem gleichen Muster umbenennen, damit man ein bestimmtes Bild später ohne großes Suchen schnell wiederfindet.

 

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Sichten und Löschen

Nachdem alle Originale der wertvollen Bilder in zwei Formaten gesichert sind, kann man daran gehen, die Bilder im Arbeitsverzeichnis zu sichten, um misslungene Bilder auszusortieren und um die verbleibenden Bilder in die richtige Bildlage zu bringen.

Um unnötige Rückspeicherungsvorgänge so weit wie möglich zu reduzieren, sollte man ein Programm dafür wählen, das verlustlose JPG-Manipulationen unterstützt.

Ich mache das mit FixFoto, weil ich im nächsten Schritt ebenfalls damit arbeite und keine Bildarchiv-Funktionen nutze.Wer für diese Arbeit gerne eine Dia-Kasten-Ansicht nutzt, der kann das auch mit XnView erledigen.

Man bringt zunächst alle Bilder in die richtige Orientierung und schaut dann jedes einzelne Foto auf weitere Verwendbarkeit genauer an.

Mit dem Löschen vermeintlich unbrauchbarer Aufnahmen sollte man behutsam umgehen.

Fokussierungsunschärfe lässt sich bisweilen mit geeigneten Filtern beeinflussen oder dadurch, dass man das Bild, wenn es mit gehöriger Größe aufgenommen wurde, gleich zu Anfang in die später gewünschte Verwendungsgröße verkleinert ... das Extrapolieren beim Verkleinern "schärft" bekanntlich jedes Foto.

Bewegungsunschärfe und versehentliches Verwackeln liefert manchmal genau das Material, das man auf der nächsten Aufnahme noch als Hintergrund verwenden kann.

Stark verwackelte Aufnahmen und Bilder mit starker Über- oder Unterbelichtung taugen bisweilen und nach gehöriger Verfremdung noch als diffuse Farbhintergründe für Präsentationen oder sonstige Bildmontagen.

Für solche Bilder lege ich immer einen eigenen "Mülleimer" im Bearbeitungsverzeichnis an, das schafft Übersicht im Hauptverzeichnis und sichert trotzdem noch den Zugriff auf die Abfälle.

 

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EXIF- und IPTC-Daten-Ergänzung

Bei den TIFF-Bildkopien erübrigt sich dieser Schritt und es kann sofort die 2. Sicherung angefertigt werden.

Ich halte es für besser, in jedem Fall zunächst den JPG-Bildbestand hinsichtlich der EXIF- und IPTC-Daten zu überarbeiten und - mit FixFoto - die zugehörigen Metadaten-BIN-Datein zu erstellen.

Diesen Job erledige ich mit Exifer im Batch-Verfahren. Sensible Daten werden dabei direkt im EXIF-Bereich untergebracht, notfalls als Kommentare oder Stichworte ... dazu an anderer Stelle noch weitere Anleitungen.

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2. Sicherung

Nach der Sichtung, der Bildlagekorrektur, dem Aussortieren der unbrauchbaren Originale und der Vervollständigung des EXIF- und IPTC-Datensatzes inkl. der Erstellung der BIN-Dateien sollte man bei Verzeichnisse nochmals auf einer DVD-ROM sichern.

Somit sind die wertvollen Bilder auf zwei getrennten Datenträgern gesichert.

Archiv-CDs und -DVDs sollte man nicht aus dem Billigsegment bei den Lebensmitteldiscountern kaufen. Qualität und eine mindestens 10-jährige Halt- und Lesbarkeit der ROMs bzw. eine Haltbarkeitsgarantie von bis zu 40 Jahren haben ihren Preis.

Wegen der geringfügig höheren Fehlerrate rate ich davon ab, für Archivzwecke mit RW-Medien oder mit magnetischen Speichermedien, wie ZIP-Disketten und Wechselfestplatten für die Langzeitarchivierung zu arbeiten.

Ich bevorzuge ROMs mit vollflächig weißer, im Tintenstrahldrucker labelbarer Oberfläche, weil sie widerstandsfähiger sind und unwuchtfrei beschriftet werden können - mal von Filzschreiber-Beschriftungen abgesehen.

Die Firma Verbatim bietet solche Datenträger in der Beschaffenheit "wide printable ID" mit einer bis zu 100-jährigen Archivhaltbarkeit an. Bei den "wide printable"-ROMs reicht die weiße Beschichtung vom äußeren bis zum inneren Rand des Datenträgers, so dass die gesamte Oberfläche gegen UV-Strahlung geschützt ist.

Archivhaltbarkeit bezieht sich allein auf die Lagerung der Datenträger, nicht auf Veränderungen der Oberfläche bei intensiver Nutzung durch Kratzer oder bei länger dauernder Einwirkung von UV-reicher Strahlung.

Sollte so ein ROM mal versehentlich für einige Stunden dem direkten Sonnelicht ausgesetzt sein, dann wir das Licht direkt an der Oberfläche und nicht erst an der Rückseite der Datenschicht reflektiert und außerdem kann die UV-Strahlung nicht so viel Sprödigkeit und Mikrorisse im Träger selbst hervorrufen.

Mit der 2. Sicherung sind die Maßnahmen zur Bilddatensicherung und Archivvorbereitung abgeschlossen und wir können uns auf der nächsten Seite mit eigentlichen Bildbearbeitung beschäftigen.

Wer die ROM-Sicherungen seiner Bilddateien auf CD oder DVD noch weiter absichern möchte, der nutzt das kostenlose Programm dvdisaster ... die Idee ist löblich, allerdings muss man auch die dadurch gewonnenen Fehlerkorrekturdaten sichern - im Zweifelsfall ebenfalls auf einem ROM vom Typ CD oder DVD. Wenn man das konsequent zu Ende denkt, dann setzt man damit eine Flut von Folgesicherungen und Erstellung von Fehlerkorrekturdateien aus, so dass man zum Schluss nicht mehr zum Fotografieren kommt.

 

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